Hoffnung hamstern

In Krisenzeiten kommt der Hamster in uns zum Vorschein. Das war im ersten und zweiten Weltkrieg so und das kommt jetzt ein bisschen wieder in der Zeit der Coronakrise. Die Menschen legen sich größere Vorräte an, kaufen verstärkt Reis, Nudeln, Mehl, Konserven und….Klopapier. „Die Menschen haben das Bedürfnis, etwas zu tun, um sich und ihre Familie zu schützen“, sagt der Wissenschaftler Steven Taylor, der ein Buch über die Psychologie von Pandemien geschrieben hat. „Was können sie schon tun, außer sich die Hände zu waschen und sich zurückzuziehen?“ Durch die unzähligen Bilder von Einkaufswagen voller Klopapier-Rollen in den sozialen Medien sei Toilettenpapier zu einem „Symbol für Sicherheit“ in den Köpfen der Menschen geworden, sagt der Professor für Psychiatrie an der Universität von British Columbia in Kanada. Und indem man selbst auch welches kaufe, tue man bewusst etwas.

Noch vor ein paar Wochen hätte ich einen solchen Ausnahmezustand in Deutschland nicht für möglich gehalten. Es war als würde die Welt plötzlich still stehen. Dieses Gefühl, die Welt würde plötzlich still stehen, das gab es schon häufiger in unserer Weltgeschichte. Der größte Stillstand, die größte Unterbrechung in der Geschichte überhaupt fand vor über 2000 Jahren in Jerusalem statt:

In Zeiten der Unsicherheit, wenn unsere Welt aus den Fugen gerät, suchen wir verzweifelt etwas, das uns Sicherheit gibt. Ich möchte Ihnen heute Mut machen, diese Sicherheit nicht im Klopapier zu suchen, sondern in etwas viel Tragfesterem. (Quelle: https://www.fr.de/wissen/coronavirus-psychologen-erklaeren-hamstern-toilettenpapier-13602594.html)

Jesus, der Sohn Gottes, ja Gott selbst stirbt. Einen elenden Tod am Kreuz. Für mich, für dich, für uns alle. Und er nimmt damit alles was war und was kommen wird an Schlechtem in dieser Welt auf sich. Den Hass, die Kriege, die Unmenschlichkeit, unsere Unfähigkeit uns zu versöhnen, den Neid, die Gewalt, die Ungerechtigkeit, das Elend der Flüchtlinge, die Zerstörung der Umwelt, die Gleichgültigkeit und Überheblichkeit von uns Menschen, auch die Coronapandemie.

Der Vorhang im Tempel zerreißt, es wird dunkel am hellichten Tag. Alles Zeichen, das hier etwas Einzigartiges geschieht. Und dann das Unglaubliche: Jesus bleibt nicht im Tod. Er überwindet den Tod und findet zu neuem Leben. Er durchlebt alles, was wir Menschen ertragen und erdulden müssen. Lernt das Leben in seinen dunkelsten Abgründen kennen. Aber er findet einen Weg dort heraus und macht diesen Weg frei für uns alle. Jesus ist nicht im Tod geblieben. Das Dunkle hat nicht das letzte Wort. Er ist auferstanden. Und mit ihm all unsere Hoffnung und unser Leben.

Ostern heißt: Wir haben echte Hoffnung! Es gibt einen Weg aus der Trübsal, der Angst und der Sorge heraus! Deshalb ermutige ich uns in diesen Tagen sehr dazu: Lasst uns hamstern! Vorräte sammeln wie der Hamster in seinen Backentaschen. Aber lasst uns Dinge hamstern, die wirklich sinnvoll sind, die uns Trost für die Seele geben, die uns neuen Mut schenken.

Ich habe in unserer Gemeinde zu der Osteraktion #hoffnunghamstern aufgerufen weil ich uns ermutigen möchte, genau das konkret werden zu lassen: Lasst uns Hoffnung hamstern und diese Hoffnung dann weitergeben an andere. Lasst uns Steine bemalen und beschriften mit dem was uns Hoffnung macht und die dann wie Osterereier auslegen in der Hoffnung, dass es einem anderen Menschen Mut macht. Und lasst uns selbst auf die Suche gehen nach Hoffnungssteinen und Hoffnung hamstern.

Wenn wir genau hinschauen dann gibt es viele hoffnungsvolle Aktionen in diesen Tagen, wo Menschen genau das schon ausprobieren. Dass sich innerhalb eines Tages 100 freiwillige Näher und Näherinnen bei uns in Fröndenberg fanden, die für das schwer betroffene Seniorenzentrum Schmallenbachhaus Schutzkleidung herstellen, ist solch ein ermutigendes und beeindruckendes Zeichen für mich. Die Hoffnung ist noch nicht gestorben solange wir weiter daran festhalten.

Jesus ist nicht im Tod geblieben. Er gibt uns die Sicherheit, nach der wir in diesen Tagen so verzweifelt suchen. Hoffnung. Echte Hoffnung finden wir in ihm, nicht im Klopapier. Lasst uns ihm vertrauen.Seine Liebe gebe uns die Kraft weiterzumachen. Und Hoffnung zu hamstern. An jedem neuen Tag!

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